30. Mai 2021 > Das Testosteron des Birkhahnes und das Adrenalin des Fotografen..

Wie oft habe ich mir schon vorgenommen, das Equipment am Vorabend bereitzustellen. Das würde mir das frühmorgendliche Suchen im spärlichen Licht der iPhone Lampe ersparen, will ja die schlafenden Familienmitglieder nicht wecken. 

Die Verspätung hält sich dennoch in Grenzen; freue mich, wieder mal zu einer Frühexkursion auf die Gurnigel / Wasserscheide aufzubrechen. Birkhühner stehen auf dem gedanklichen Wunschzettel. 

Fotoausrüstung und Fernglas habe ich auf dem Beifahrersitz für den überraschenden Top-Shot bereits für die Fahrt bereit gelegt, man weiss ja nie.. :-)

Die Ankunft auf der Wasserscheide fällt ernüchternd aus, ich bin nicht allein. Die Randbereiche der Panzerplattformen sind - einer Wagenburg gleich - praktisch vollbelegt mit kleineren und grösseren Camper. Krass! Ich checke kurz die Möglichkeiten dem erwachenden Trubel auszuweichen. Allein und ungestört wollte ich sein! 

Mit geöffneten Autofenstern fuhr ich langsam auf einem mir bekannten Waldweg Richtung Westen, hielt immer wieder an um zu horchen, ob sich irgendwo ein kollernder Birkhahn vernehmen liesse. Aber keine entsprechenden Töne waren zu hören, nur kalte Luft drang ins Wageninnere! Die kalte Bise machte sich langsam bemerkbar. Ich suchte eine Parkmöglichkeit, hielt an, stieg aus um die Daunenjacke anzuziehen. Eine Entscheidung mit Volltreffer! Oberhalb des Weges balzte in hügeligem Wiesengelände  ein einzelner Birkhahn mit Inbrunst um für mich unsichtbare Birkhennen.

Mein Standort war nicht ideal. Der "tanzende" Hahn war nur halb oder gar nicht zu sehen. Soll ich mich anschleichen, oder soll ich versuchen meinen fahrbaren Hide anders zu positionieren? "Spatz in der Hand" oder "Taube auf dem Dach?" Soll ich noch warten bis der Balzhügel von der Sonne beschienen wird? Nein, ich entschied mich doch lieber für den "Spatz in der Hand!" Im angrenzenden steilen Wald stieg ich hoch, schlich mich vorsichtig bis an den Waldrand vor, immer darauf bedacht, dass mich der Hahn nicht entdecken würde. Hinter einer Jungfichte fand ich ein unbequemes, aber bezüglich Sicht geeignetes Versteck. Die Foto-Session konnte beginnen, an mir sollte es nicht liegen. Er tat mir den Gefallen!

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