Das Kleine Sumpfhuhn im Gwattlischenmoos hat mich, nach dem Fotoglück vom 30. März, in den vergangenen Wochen noch mehrmals beschäftigt. Dabei bestand der Hauptteil der Beschäftigung primär aus Warten und Hoffen, aber gleichzeitig auch aus Geniessen und Abschalten. An 5 Tagen bin ich zwischen 2 - 6 Stunden angesessen. Resultat: 1 x habe ich die amselgrosse Kleinralle bei meiner Ankunft für einen flüchtigen Moment im Schilf hinter dem Beobachtungsturm verschwinden sehen. Nach ca. 3/4 Stunden zeigte sie sich nochmals ganz kurz im lockeren Röhricht vor dem Turm, verschwand unter der Holzplattform mit dem Boot und liess sich den ganzen Tag nicht mehr blicken. Die spannende Herausforderung übertraf die fotografische Ausbeute um Längen. Ich gab mich zufrieden, legte das Thema Sumpfhuhn ad acta. Gut möglich, resp. sehr wahrscheinlich ist der Vogel inzwischen ostwärts, Richtung Russland weiter gezogen.
Womit ich aber nicht gerechnet hatte, das Thema Sumpfhuhn war noch nicht vom Tisch. Ein Telefonanruf von Urs Buri* brachte erneut Spannung auf. Kleines Hühnchen, scheu, flink, kurzflüglig, kein Rot am kurzen Schnabel sichtbar, leider immer nur kurz gesehen..usw. Die Diskussion um das dafür und dagegen war eröffnet. Kein Rot an der Schnabelwurzel? Allenfalls sogar Zwergsumpfhuhn? Wow, das wäre eine Hammerbeobachtung!
Wir bleiben in Kontakt. Urs Buri sieht den Vogel praktisch bei jedem seiner Kontrollbesuche, ich versuche es ebenfalls mehrmals, leider immer ohne Erfolg! Inzwischen hat Urs seinen Eindruck von fehlendem Rot an der Schnabelwurzel revidieren müssen, das Zwergsumpfhuhn fällt damit ausser Betracht. Somit bleiben noch das Kleine Sumpfhuhn und das Tüpfelsumpfhuhn als mögliche Geheimnisträger. Die Idee von Urs bringt letztlich die Gewissheit. Sein Bruder, Jürg Buri montiert eine Wildtierkamera und siehe da, noch am gleichen Tag wird das Hühnchen innerhalb einer Viertelstunde mehrmals fotografiert. Die Belegfotos zeigen ein Tüpfelsumpfhuhn.
* Urs Buri habe ich im vergangenen Jahr erstmals im Kanderdelta getroffen. Mein Dank geht an Urs und Jürg Buri für das Engagement, die Info und die Aufnahmen! Für alle Beteiligten ein spannendes Erlebnis. :-)