Geschafft!!!
Der Reisebericht Namibia 2023 ist online.
Als Einstimmung in das Africa-Feeling habe ich das Video hochgeladen. Solisten sind die Mitarbeitenden des Hoanib Valley Camp.
Seit ein paar Wochen hält mich ein Eistaucher im unteren Seebecken auf Trab. Auf mehreren Exkursionen habe ich den Vogel letztlich fast immer gesehen, aber nie nah genug um eine brauchbare Aufnahme dieses in der Schweiz raren Wintergastes machen zu können. Noch ist er anwesend, vielleicht klappt es doch noch einmal!? :-)
Der Eistaucher hat mich aber daran erinnert, dass ich schon immer mal die "Seetaucher Strecke" zwischen Romanshorn und Kreuzlingen besuchen wollte. Am 05. Dezember habe ich diese Pendenz endlich abgetragen. Spektiv und Stativ habe ich Zuhause gelassen, Ziel waren Aufnahmen eines anderen Seetauchers, dem Prachttaucher. Man muss Ziele haben; ob sie in Erfüllung gehen ist sekundär.
Die Art ist in geringer Zahl regelmässiger Wintergast auf dem Bodensee, speziell im Gebiet Uttwil bis Kesswil. Die auf Ornitho.ch gemeldeten Beobachtungen bestätigten die Anwesenheit mehrerer Prachttaucher. Das machte Lust, also los! Das bedeutete allerdings hin- und zurück sechs Stunden Bahnfahrt! Thun - Romansorn, direkt und ohne umzusteigen, lässt sich aber gut ertragen.
Prachttaucher habe ich dann auch angetroffen, meistens wie erwartet weit auf dem See draussen, nur einer in grenzwertiger Aufnahmedistanz. Das Bild mit diesem Prachttaucher im Schlichtkleid ist als Belegbild aber durchaus brauchbar.
Ich konnte es mir nicht verkneifen! Das Sonnenblumenfald war mir nochmals einen Besuch wert.:-) Erstens wollte ich wissen, ob und wie stark das Feld noch frequentiert wird und zweitens liebe ich solche Aufnahmesituationen. Es mahnt mich jeweils an das Kinderspiel „Zeitungslesen.“ Nur wenn das Vögelchen im Sonnenblumenfeld seine Aufmerksamkeit dem lösen des Sonnenblumenkerns widmet, versuche ich ihm näher zu kommen. Aus dieser Sicht hat das Ganze tatsächlich einen spielerischen Aspekt.
Die Landschaft erhielt am 21. November innert weniger Stunden ein jungfräulich weisses Kleid. Die Sträucher, Bäume und Hecken in unserer Siedlung verwandelten sich in Schneefiguren und an der wachsenden Schneekappe auf dem Gartentisch liess sich der stetige Schneezuwachs ablesen. Schneekappe war dann mein gedanklicher „Gump“ zum Sonnenblumenfeld. Die Sonnenblumenköpfe mussten doch jetzt auch weisse Schneekappen tragen!? Ich war sicher, dass dem so sein müsste. Naheliegend, resp. zwingend, dass ich da nochmals hin musste! Stieglitze auf Sonnenblumenkopfschneekappen:-) was für eine tolle Wortkreation! :-)
Es hat sich gelohnt! Die Gästeschar hatte mit dem Schnee und der Kälte noch Zuwachs bekommen.
Die Anwendung von Weichzeichnern in der Bildnachbearbeitung ist ein beliebter Trend, so. auch in der Vogelfotografie. Da werden z.B. „störende“ Teile der Aufnahme weichgezeichnet oder die Wasserfläche vor und hinter dem Vogel platt geglättet. Der Möglichkeiten gibt es unzählige, gelungene und unnatürliche Resultate dieser Bildbearbeitung ebenso. Aber letztlich liegt es in der gestalterischen Freiheit und im Ermessen des Fotografen, der Fotografin, wie die Aufnahme präsentiert werden soll. Ich bleibe bei meinem Anspruch, den Vogel und seine Umgebung so abzubilden, wie ich ihn durch das Fernglas oder das Spektiv sehen kann.
Wäre schön wenn es mehrere davon gäbe! Gemeint sind Sonnenblumenfelder die die Bauern ganz oder teilweise stehen lassen. :-)
Die Stengel der Sonnenblumen auf „meinem“ Feld sind dürr, die Sonnenblumenköpfe ebenfalls, aber alle noch voller Samen. Kein Wunder dass das auch Körner fressenden Vogelarten nicht entgangen ist.
Ein Schwarm von Stieglitzen und Grünfinken, darunter sogar einige Bergfinken, haben diesen reichen Futtertisch für sich entdeckt. In kleineren bis grösseren Trupps fliegen sie Pirouetten über dem Feld, getrauen sich aber scheinbar eher schlecht, auf den Sonnenblumen zu landen. Vermutlich schreckt sie der lärmige Autoverkehr der anliegenden Strasse ab. Für mich war klar, dass ich dieses Schauspiel fotgrafisch festhalten wollte.
Ich verfolge den Schwarm mit dem Fernglas, suche das Feld ab, ob sich bereits Vögel auf den Sonnenblumenköpfen niedergelassen hätten. Verschiedene Anflüge enden mit erneuter Sammlung auf einem nahen Obstbaum. Ein ungewöhnlicher Anblick! Eine Ansammlung von Stieglitzen und Grünfinken in dieser Zahl ist mir noch nie begegnet; einfach toll! Dabei sei erwähnt, dass der Grünfink in der Schweiz - wer hätte das je gedacht?! - auf der Roten Liste als <potenziell gefährdet> geführt werden muss!
Thun bereits am frühen Morgen ohne Nebeldecke, ein herrlich sonniger Novembertag bahnt sich an. Soll ich wirklich an den Neuenburgersee fahren, Nebel vermutlich fast garantiert? Mein fotgrafisches Ziel waren Bartmeisen. Vielleicht werden es dann halt Bartmeisen im Nebel sein; sollte ich Bartmeisen vor die Linse bekommen. Was solls, ich liess mich von meinem Vorhaben nicht abbringen. Das Seeland lag wie zu erwarten war, unter einer dichten Nebeldecke, das Display im California zeigte 0.5°C Aussentemperatur.
Das Birdlife Naturschutzzentrum hatte Winterpause, die Auberge öffnete erst um halb Zwölf, also kein Kaffee-Start. Alle Parkplätze waren unbenutzt, ich war offenbar der einzige Orni, der bei diesen Sichtbedingungen im Fanel unterwegs war.
Der Rest ist Geschichte. Mit klammen Fingern und einer begrenzten Anzahl Aufnahmen von Bartmeisen auf der Speicherkarte, kehrte ich gegen Mittag zum Auto zurück, Ziel erreicht. :-)
Bartmeisen sind quirrlige Vögel, immer in Bewegung, fast immer im "Familienverband" unterwegs und im Gewirr der Schilfhalme nicht ganz einfach zu fotografieren.
Aus der Zweiergruppe vom 29. Oktober ist eine Sechsergruppe geworden! Offensichtlich gefällt es den Tauchern auf diesem Abschnitt der Aare, resp. die eifrigen Tauchgänge lassen auf ein gutes Nahrungsangebot schliessen. Natürlich konnte ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, die Gruppe auf den Chip zu bannen.
Die beiden Schwarzhalstaucher konnte ich nicht ohne Fotos weiterziehen lassen. Aber nicht an einem Nachmittag mit gleissendem Gegenlicht. So hoffte ich, dass die zierlichen Taucher auch am nächsten Morgen noch anwesend sein würden. Dem war denn auch so. Dass ich dann zu Beignn Schwierigkeiten mit dem Morgenlicht hatte, kam doch eher überraschend. Zu dunkel, zu hell und das in der gleichen Serie!? Ungewohnt! Ich kontrollierte die Kameraeinstellungen. Alles normal, aber die unterschiedlichen Belichtungen irritierten mich. War etwa die fehlende Sonnenblende schuld? Diese hat sich in Montenegro selbständig gemacht und ist an einem steilen Berghang auf Nimmerwiedersehen verschwunden..
Unsere Herbstreise entlang der Kroatischen Küste bis nach Montenegro hat wiederum eine Fülle an Bildmaterial generiert. Ornithologisch war nur ein Gebiet, der Skutarisee in Montenegro Teil der fixen Reiseplanung. Bezüglich Wunschart stand eine Vogelart zuoberst auf der Wunschliste, der Krauskopfpelikan. Auf Grund meiner Recherchen bei der Reiseplanung wusste ich, dass ich nicht mit Sicherheit damit rechnen konnte, Krauskopfpelikane anzutreffen.
Birdwatching haben alle Anbieter von Bootsfahrten am Skutarisee in ihrem Angebot. Also galt es den besten zu finden. Die Website der Firma "Kingfisher" machte mir schon Zuhause den besten Eindruck und vor Ort änderte sich nichts daran. Also buchten wir bei "Kingfisher" eine Privat Tour, nur Susanne und ich plus unser Vierbeiner. Meine Frage ob der Bootsführer ein guter Birdwatching Guide sei, wurde von der Mitarbeiterin von Kingfisher mit einem überzeugenden Yes! bejaht. Tönte schon mal vielversprechend. Die Antwort auf meine zweite Frage betreffend den Chancen auf der Bootsfahrt Krauskopfpelikane anzutreffen musste ich eher negativ werten. Die Jahreszeit sei nicht optimal, mit Glück könnte ich vielleicht einen im Flug beobachten, aber in den letzten Tagen seien Beobachtungen sehr rar ausgefallen. Wir vereinbarten einen frühen Start, damit wir als erstes Boot ausfahren konnten. Das und die richtige Routenwahl des Guides, plus die immer willkommene Portion Glück waren wohl die entscheidenden Faktoren, dass wir insgesamt gegen zehn Pelikane beobachten konnten, sei es schwimmend oder im Flug. Die Aufnahmen entstanden aus einer Distanz von ca.150 m. Sicher nicht die ideale Fotodistanz, aber ich bin happy mit dem Ergebnis!
Ein Schlechtwettertag, es nieselt oder regnet, die Gurnigel Wasserscheide ist wolkenverhangen. Eine Wettersituation, die im Gürbetal rastende Greifvögel nicht zum Weiterflug animiert. Also mache ich mich in der Hoffnung auf den Weg, auf Rohrweihen zu treffen und mit Glück und Taktik eine Aufnahme machen zu können. Und tatsächlich bin ich auf mehrere Rohrweihen getroffen. Oft halb verdeckt in der Vegetation und meistens nicht in naher Fotodistanz, zudem mit recht grosser Fluchtdistanz, machten es mir die Greife alles andere als einfach.
Die "Baumfalken-Saison" im Gwattlischenmoos hat mich dieses Jahr erneut stark in Bann gezogen. Meine Bemühungen, die Zahl der gespeicherten Aufnahmen möglichst klein zu halten, waren aber nicht von Erfolg gekrönt. Man kann natürlich immer wieder neue Speichermedien anschaffen, aber eigentlich entspricht das nur dem Weg des geringsten Widerstandes. Erstens sind diese externen Festplatten ja nicht ganz gratis und zweitens fehlt irgendwann die Zeit und die Lust sich mit den angehäuften Terabytes an Aufnahmen zu beschäftigen.
Die Lösung kann eigentlich nur in der groben Durchsicht der gespeicherten Fotos liegen, verbunden mit der festen Absicht mit einer radikalen Löschaktion die verbleibende Auswahl auf den eigenen Best-of Anspruch zu reduzieren. Warum nicht mit den Baumfalken beginnen? Bin selber gespannt, wieviele Aufnahmen im Archiv verbleiben werden..
Die angehängte Aufnahme wird die Löschaktion sicher überleben! :-)
Der Initiative von Verena Wagner, Präsidentin Pro Natura Bern ist es zu verdanken, dass seit ein paar Jahren im Dach der Stadtkirche auf dem Schlossberg Alpensegler brüten. Ein toller Erfolg, der mit viel Engagement und Geduld erdauert werden musste. In der Kirche wurde zudem ein Monitor installiert, auf dem die interessierten Besucher*innen aktuelle Videobilder aus einer Nistboxe mit zwei Jungen beobachten können. Eine tolle Idee und beste Werbung für die Vogelwelt! Ein Besuch lohnt sich!
Mein zweiter Besuch bei den Turmfalken auf dem Schlossberg, hatte es in sich. Offenbar standen die beiden Jungvögel vor dem intuitiven Entscheid die Flügel auszubreiten und den allerersten Flug zu wagen. Ein spezielles Erlebnis, diesem Ereignis beiwohnen zu können.
Endlich Sommer. Für die Flussregenpfeifer im Kanderdelta ändert sich bezüglich einem Bruterfolg nicht viel. Die Gefahr das Gelege oder die Jungen durch Hochwasser zu verlieren ist zwar nicht mehr so aktuell, dafür wird das Delta an Sonnentagen von Besuchern mit verschiedensten Bedürfnissen frequentiert. Nicht alle halten sich an die gut kommunizierten Regeln im Naturschutzgebiet.
Zu den Publikumsfavoriten am Strandweg gehören sicher mal ganz junge Höckerschwäne. Wenn aber ein Gänsesägerweibchen mit 12 noch kleinen Jungen auftaucht, dann ist "süss" das am häufigst zu hörende Adjektiv von Gross und Klein. Ja, sie sind süss, die kleinen Gänsesäger. Wenn man den Bezug zu Zucker weglässt, wäre allerliebst, entzückend oder herzig das passendere Synonym.
Wie auch immer, mich hat die Begegnung sehr gefreut, hatte ich doch in dieser Brutsaison noch keine Gänsesägerfamilie angetroffen.
Der 5. Juli 2024 wird für Susanne immer ein denkwürdiger Tag bleiben. Nach 40 Jahren Unterricht endet heute ein Lebensabschnitt der für Susanne weit mehr war als eine berufliche Tätigkeit. Beruf und Hobby sind bei ihr von Beginn weg zur Berufung verschmolzen, die Schule allgegenwärtig. Noch ist das Vergangene viel präsenter als all das Neue das nun möglich sein wird. Zeit für Verpasstes, Liegengelassenes, Vergessenes, Liebgewonnenes, Bekanntes, Ueberraschendes.. Zeit für Kulturelles, Natur und Berge, Städte und Landschaften und vieles anderes mehr.
Vorerst tauschen wir den morgendlichen Blick auf das Stockhorn mit dem Blick aus dem Seitenfenster unseres VW California..❤️ Ich freue mich!
Keine Angst, Ringelnattern sind nicht giftig. Wer Ringelnattern aufspüren will muss etwas über deren bevorzugte Lebensräume und Gewohnheiten wissen. Die Tiere sind tagaktiv und suchen je nach Lufttemperatur ihnen zusagende Sonnen- oder Schattenplätze auf. An diesen Plätzen ist die Chance am grössten, die Schlangen mit dem Fernglas mal ganz nah beobachten zu können. Aber Vorsicht; wer seine Suche nicht möglichst lautlos angeht, wird vielleicht bestenfalls noch kurz das Ende der Natter zu sehen bekommen.
Mein Fokus galt eigentlich den Mauerseglern des Schlossbergs. Als dann ein auf mich zufliegendes Turmfalkenmännchen, offensichtlich mit Beute im Schnabel, im Sucher auftauchte, war das Fotosujet gegeben. Die Bettelrufe der zwei Jungvögel in einer Nische am Schloss waren nicht zu überhören. Die Mauereidechse war wohl nur ein Häppchen, das nach mehr verlangte.
Die Baumfalken im Gwattlischenmoos gehören im Mai zum traditionellen Fototshooting. Die gleiche Bindung habe ich auch zu den Mauerseglern, die in den künstlich geschaffenen Löchern in der alten Stadtmauer ihre Brutplätze finden. Ich vermute, dass die drei Aufnahmen einen nichtbrütenden Vogel zeigen, der sich eine unbesetzte Höhle etwas genauer anschaut.
Eigentlich wollte ich in einem Neuntöterrevier mal explizit nach aufgespiessten Beutetieren suchen. Meine Suche blieb erfolglos, was aber auch bedeuten kann, dass ich doch zu wenig gut gesucht habe. Es ist aber auch gut möglich, dass die vom Männchen erbeuteten Insekten direkt dem brütenden Weibchen oder den Jungen verfüttert werden.
Ein Teich, ein vielfältiger Lebensraum, hinsetzen und mal schauen was sich da so tut.
Meine Anwesenheit hat die Zunft der Wasserfroschmänner vorerst verstummen lassen. Den Kopf über Wasser haltend, scheinen sie mich zu beäugen und zu begutachten. Kurze Zeit später sind es einzelne Quaker die sich gegenseitig animieren, ihre Schallblasen wieder zu aktivieren. Weitere Männchen lassen sich nicht lange bitten, wollen ihre Chancen bei den Weibchen nicht mindern, bis dann wie es scheint, auch der allerletzte Frosch in das sich fulminant steigernde Konzert einstimmt, immer in der Hoffnung so ein Weibchen anlocken zu können.
Ich schaue dem Treiben mit dem Fernglas zu, bin fasziniert wie gross die Schallblasen aufgeblasen werden können. Ein Männchen, nicht weit weg von meinem Sitzplatz zeigt sich als sehr aktiver Sänger, mit einem Organ das bezüglich Lautstärke alle umliegenden Konkurrenten weit übetraf. Ich nahm vorsichtig die Kamera in die Hand, das Bild war zu verlockend. Einem Kind würde ich jetzt erklären, dass das der Froschkönig sein könnte, oder mindestens der König aller Wasserfrösche in diesem Teich.
Und wie die Geschichte der Menschheit zeigt, sind Könige in permanenter Lebensgefahr. Das galt ohne Zweifel auch für den designierten König der Wasserfrösche vor mir. Zirka einen Meter links vom Froschkönig hatte sich eine Ringelnatter angeschlichen. Vollkommen ruhig verharrte sie, leicht verdeckt von einer Wasserpflanze, geduldig wartend auf den Moment um zuzupacken. Für Ringelnattern sind Kröten und Frösche die Hauptnahrung. Für die Schlange also kein Problem so grosse Beute zu verschlingen. Gespannt wartete ich auf das was in den nächsten Sekunden passieren wird. "Fressen und gefressen werden" gehört zum Alltag in der Wildnis, ob in Afrika oder auch an einem kleineren Teich in der Schweiz. Ich bin kein Fan von solchen Szenen und schon gar nicht von den hundertfachen Videos mit normalen und arrangierten Jagd- und Kampfszenen zwischen Tieren die im Internet kursieren. Aber wer könnte dem armen Frosch noch helfen? Wer anders als ich? Ich stand auf, trat ans Ufer und es passierte genau das was ich provozieren wollte. Der Frosch tauchte ab, die Natter schlängelte sich davon, mein Puls senkte sich auf den Normalzustand.
Was für eine Ente könnte das sein? So viel sei verraten, es ist ein diesjähriger Jungvogel, er ist in einer Baumhöhle oder einem Nistkasten dem Ei entschlüpft und liebt Gewässer die dank verkrauteter Vegetation genügend Schutz bieten. In der Schweiz wird der Brutbestand auf ca.10 - 20 Paaren geschätzt. Es ist das zweite Mal, dass ich am gleichen Bachlauf ein Weibchen mit Nachwuchs, einmal mit fünf, diesmal mit vier Jungen angetroffen habe. Die edel gekleideten Väter waren beide Male nicht anwesend.
Der Sumpfrohrsänger ist im Feld nicht ganz einfach von seinem Kollegen, dem Teichrohrsänger zu unterscheiden. Die Lebensräume der beiden Arten können sich durchaus überschneiden. Sein Gesang, bestehend aus verschiedensten Imitationen anderer Singvögel, lässt dann schnell jede Verwechslung ausschliessen.
Aktuell lassen sich im Bereich des Zugangsweges zum Turm im Gwattlischenmoos zwei Sänger vernehmen. Typisch Sumpfrohrsänger ist dessen Vorliebe auch erhöhte Singwarten aufzusuchen. Der Sänger am Kanal hat mir diesen Gefallen getan.
Fotos von Schwarzkehlchen habe ich schon mehrere im Archiv, aber bezüglich der Qualität der Aufnahmen habe ich immer das Gefühl, da sollte mehr drin liegen. Entweder waren die Lichtverhältnisse ungünstig, der Vogel zu weit weg, oder eine unattraktive Umgebung verhinderten eine ganzheitlich schöne Aufnahme. Ein Tarnzelt würde da die Erfolgsquote sicher steigern, aber das entspricht nicht meinem Bedürfnis mich bewegen zu können.
Das Schwarzkehlchen in den Rebbergen hinter dem Dorf Achkarren im Kaiserstuhl hat mir dann ein paar Aufnahmen zugestanden, die meinen fotgrafischen Ansprüchen gerecht werden.
Wenn sich Blässhuhnpaare um Reviergrenzen streiten, wird die Auseinandersetzung durchaus ernsthaft, aber ohne Verletzungen ausgefochten. Mit Fusstritten und Flügelschlägen wird versucht den Gegner so zurück zu drängen, bis sich die eine oder die andere Partei zurückzieht. Solche Szenen wollte ich schon lange mal bildlich festhalten.
Im vergangenen Jahr hat der Kuhreiher zum ersten Mal in der Schweiz gebrütet. Die stetige Zunahme der Beobachtungen hat darauf hoffen lassen, dass sich dieser kleine Reiher auch bei uns ansiedeln wird.
Weisse Vögel fallen auf, so auch der Vogel im Gwattlischenmoos. Auf einem Seitenast einer Birke am Südrand des Schutzegebietes balancierend, widmete er sich vorwiegend der Gefiederpflege. Für mich hiess das, Kamera bereithalten, wie er gekommen war, wird er auch wieder mal weg fliegen, vielleicht Richtung Gwattturm.. Abgeflogen ist er dann tatsächlich, aber nicht in meine Richtung, sondern in die angrenzende Riedfläche, wo er vom Turm aus nicht mehr sichtbar war. Was lag näher, als die Idee, den Fotorucksack zu packen, den Baumfalken den Rücken zu kehren und mich auf den Weg Richtung Hide am Südrand aufzumachen? Die Idee war gut, der Vogel war im Ried auf Nahrungssuche, ich nutzte die Chance.. :-)
Die Falken sind im Jagdrausch, der Fotograf ist im Fotorausch.. Ich kann mich dieser Life-Show einfach nicht entziehen! Die logische Folge..? Wieder viel zu viele Fotos im Kasten, resp. auf dem Computer..
Ich bin in keinem Monat so viel auf dem Turm im Gwattlischenmoos anzutreffen wie im Mai. Die Möglichkeit vom Turm aus Baumfalken auf ihren Jagdflügen zu fotografieren ist ideal und die Wahrscheinlichkeit, dass die eleganten Jäger anwesend sind ist gross. Ohne ein "aber" ist diese Aussage dann halt doch nicht ganz richtig. "Right place.." ist okay, aber entscheidend ist "Right time.." Die Baumfalken reagieren auf das jeweilige Nahrungsangebot, denn die Subimagos der Eintagsfliegen steigen in Wellen aus dem Wasser empor. Ist die Dichte der aufsteigenden Insekten hoch, sind schnell mal mehrere jagende Baumfalken im Gebiet und jagen solange die Welle anhält. Ist die Welle vorbei, suchen die Falken einen Ruheplatz auf, oder sind vielleicht an einem andern Ort auf Insektenjagd.
Auch an diesem Tag sollte es nicht anders sein. Sicher 8, vielleicht gegen 11 Baumfalken konnte ich in der intensivsten halben Stunde zählen. Der Fotograf war gefordert, die Speicherkarte füllte sich, im rechten Arm meldeten sich zunehmend Schmerzen.. Mein Vorsatz "weniger ist mehr" wurde bei der Anzahl geschossener Fotos wieder mal "ad absurdum" geführt.
Zuhause auf dem Computer dann die freudige Überraschung. Ein adultes Rotfussfalkenmännchen hatte sich unter die Jagdgesellschaft gemischt. 3 x Cool!!
Seeschwalben haben etwas Leichtes, fast etwas Schwereloses an sich. Die Weissbartseeschwalbe, wie Trauer- und Weissflügelseeschwalbe zu den Sumpfseeschwalben gehörend, ist in der Schweiz nur ein seltener Durchzügler. Umso mehr ist der Vogel im Gwattlischenmoos ein überraschender Besucher. Die meiste Zeit war die Seeschwalbe im Bereich der Schwemmholzsperre auf Nahrungsflug; vom Bonstettenpark bis zum Deltapark und wieder zurück. Zwischendurch diente ein Pfahl als Ruheplatz. Das heisst, sie war meist zu weit weg vom Turm, wo Freund Mosi und ich auf den ultimativen Shot hofften. In Anlehnung an den Spruch "Keine Regel ohne Ausnahme" zeigte sie sich doch ein paar Mal in etwas besserer Fotodistanz.
Bei der Kontrolle der Fotos auf dem Kameradisplay hatte ich am Montag nicht das beste Gefühl bezüglich der erwünschten Qualität. Auch wenn das Display der Canon R7 bezüglich Auflösung nicht das Glanzstück der Kamera ist und dieses durch den Kontakt mit dem Gesicht des Fotografen schnell fleckig wird, so ganz überzeugt vom Resultat war ich nicht. Die Fotosichtung auf dem Computer bestätigte meinen Eindruck; die Falken zu weit weg, fehlendes Licht, hohe ISO-Zahlen usw.
Was solls? Kurzentschlossen "musste" ich gestern nochmals auf den Gwattturm. Das Wetter war zwar in etwa gleich unsicher wie am Montag. Also nahm ich diesmal mein lichtstarkes Objektiv 400mm 2.8 mit. Es ist ein riesiger Unterschied ob man mit Offenblende 2.8 oder 7.1 fotografieren kann. Der Objektivwechsel hat letztlich das gebracht, was ich mir davon erhofft habe.
Während bei meiner Ankunft auf dem Turm die Sonne sich nur noch sporadisch zwischen grauen Wolken zeigte, war unschwer zu erkennen, dass sich die Regenwolken durchsetzen werden. Gleich darauf begann es zu Regnen. Nun gut ich hatte ja ein Dach über dem Kopf, aber werden die Baumfalken aktiv auf Insektenjagd gehen? Noch war nur ein einzelner Baumfalke im Umfeld der kleinen Insel vor dem Bonstettenpark auszumachen.
Aber plötzlich waren sie da. Mindestens sechs Baumfalken waren trotz Regen offensichtlich erfolgreich auf Beutejagd. Nun wurde es auch für mich kurzweilig. Das Fotoshooting konnte beginnen. Die Resultate auf dem Kameradisplay machten Freude.
Da sassen wir, angelehnt an einen Stapel Buchenspälten und warteten darauf, dass ein Altvogel die Bruthöhle mit Futter anfliegt. Die Rufe der Altvögel aus der nahen Umgebung bestätigten ihre Anwesenheit. Waren das Kontaktrufe, oder waren es allenfalls Warnrufe wegen uns Fremdlingen? Wir hatten Zeit und warteten. Noch war in der dunklen Höhle nur ein helles Blinken zu sehen. Das musste das helle Augenlid eines Jungvogels sein, das beim Schliessen und Öffnen dieses Blinken verursachte. Vorerst tat sich weiterhin nichts. Zeit zum Talken. Weisch no? Damals im Salwydeli, die Story mit unserer gemeinsamen Erstbeobachtung eines Dreizehenspechts? Eigentlich war das keine ernsthafte Frage von Jürg, unser Ansitz vor einer Schwarzspechthöhle liess aber Erinnerungen an das damalige Erlebnis aufkommen. Jürg Hostettler und ich hatten uns für ein Ornithologen-Weekend angemeldet. Die Mittagspause nutzten wir zwei für eine kleine Privatexkursion. Wir wussten, hier im Salwydeli musste es Dreizehenspechte geben. Doch wo genau suchen? Keine Rufe, kein Trommeln, nichts das nach Specht tönte war zu hören. Intuitiv und mehr spasseshalber nahm ich einen abgebrochenen Ast auf, suchte zwei nahe beieinander liegende Baumstämme und versuchte, mit dem Aststück etwas Ähnliches wie ein Trommeln eines Spechtes zu imitieren. Nach ein paar Wiederholungen traf das völlig Unerwartete, ja eigentlich nicht mal Erhoffte ein; ein paar Meter vor uns zeigte uns ein heftig warnendes Dreizehenspechtmännchen was es von meinen Trommelkünsten hielt! Offensichtlich so viel, dass es mich als Rivale einstufte. Was für ein Ding! Was für eine Story! Unglaublich!
Bei den Schwarzspechten tat sich zwischenzeitlich etwas. Die beiden Jungvögel, ein Männchen und ein Weibchen, streckten plötzlich die Köpfe aus der Höhle, bettelten ausgiebig und fordernd in die Richtung aus der ein rufender Altvogel zu hören war. "Jürg, du sagst mir wenn er anfliegt, ich halte drauf!" Bingo, das Resultat ist unten hochgeladen. Teamwork unter Freunden; fast wie vor vierzig Jahren im Salwydeli!