Geschafft!!!
Der Reisebericht Namibia 2023 ist online.
Als Einstimmung in das Africa-Feeling habe ich das Video hochgeladen. Solisten sind die Mitarbeitenden des Hoanib Valley Camp.
Die Caminhos Pedonais (Wanderwege) südlich der Ria de Aveiro Mündung sind vor allem zu den Hauptzugszeiten im Frühling interessant. Auf meiner Fahrradexkursion musste ich schnell feststellen, dass die Lagune Mitte Mai nicht mehr viel zu bieten hatte. Nicht so auf der andern Seite des Lagunenweges. Ein Fleckenteppich von bewirtschaftetem und ungenutzem Landwirtschaftsland, abwechselnd mit verschiedenartigen Ruderalflächen bis hin zu dichten Wiesen bestimmt hier das Landschaftsbild. Aus einem Kleingehölz liessen sich gurrende Turteltauben vernehmen. Warum nicht wieder mal Fotos von Turteltauben? Das hiess, Fahrrad deponieren und mal beobachten was sich so in der Umgebung tut. Zwei weitere Turteltauben fliegen in das Gehölz ein, sind aber zuerst für mich nicht sichtbar. Das sollte sich bald ändern, die Tauben sind offensichtlich in Balzstimmung.
Inzwischen hatte eine weitere Vogelart mein Interesse geweckt. Aus einer Wiese ertönten ausdauernde Rufe zweier Wachtelmännchen. Sie schienen sich stimmlich übertrumpfen zu wollen. Ob die beiden wohl etwas dagegen haben, wenn sich da noch ein dritter Rufer (mein iPhone) in das Duett einmischt? Und tatsächlich, einer der beiden hatte sich offenbar meinem Standort bis auf ca. 20 Meter angenähert. iPhone sofort ausschalten, warten und beobachten. Ich versuche den Rufer im dichten Gras zu orten. Aber dieses Hühnchen ist sehr klein und braucht entsprechend wenig Vegetation um sich zu verbergen. Hey, zeig dich doch mal! Ich will dich mal anschauen, nicht nur immer hören. :-)
Und dann geschieht etwas, das ich so nicht erwartet habe. Das Wachtelmännchen wollte offenbar genau nachsehen, ob der Rufer noch vor Ort wäre. Plötzlich flog ein kleiner bräunlicher Federball mit schnellem Flüglelschalg direkt auf mich zu und ging ca. 10 Meter links von mir im dichten Gras in Deckung. Mit dem Fernglas konnte ich den Vogel vielleicht ein halbe Minute beobachten, bis er sich im Gras wohl wieder davon schlich. Wow!
Eine Aufnahmesituation lässt sich in freier Natur nur bedingt planen. Bei Schnappschüssen reduziert sich das Ganze auf die Möglichkeiten bezüglich Kameraeinstellung und Standortwahl.
Nachdem ich nun fast alle Fotos aus der Spanien-Portugal-Reise gesichtet und gewichtet habe, bin ich zum Entschluss gekommen, den Blog-Eintrag nochmals neu zu starten. Geier zu sehen und fotografieren zu können, stand zuoberst auf meiner Wunschliste. Meine Recherchen zeigten, dass die Chancen in der Extremadura, nebst Gänsegeiern auch Mönchsgeier anzutreffen, gut sein sollten. Auf der Suche nach möglichen Etappenzielen auf der Hinfahrt bin ich dann, eher zufällig, auf den Parque natural Cañon del rio Lobos gestossen. Die Auswahl an hochgeladenen Fotos von Gänse- und Mönchsgeiern sind in diesem National Park, in der Extremadura mit dem Monfragüe Nationalpark und den Llanos de Cáceres y Sierra de Fuentes entstanden.
Nachdem ich schon im Oktober 2017 vom Cueva del Moro in Südspanien sehr eindrückliche Aufnahmen aus einer Gänsegeierkolonie mit nach Hause nehmen konnte, hat sich die fotografische Ausbeute diesmal nochmals gesteigert. Meine Begegnungen mit diesen faszinierenden Segelfliegern - diesmal während der Brutzeit im Frühling - sind kaum zu toppen. Einfach grandiose Erlebnisse!
Die Ebenen (Llanos) in der Region Cáceres und Trujillo, mitten im Herzen der Extremadura, sind ornithologische Hotspots. Für Trappen waren wir leider zu spät, da sollte man im Winter und für die Grosstrappenbalz Ende März, anfangs April das Gebiet besuchen. Aber auch zu diesen Jahreszeiten muss man die Vögel suchen und das Gebiet ist weitläufig..!
Die Steppen sind aber auch Geierland. Am selben Ort kreisende Geier lassen darauf schliessen, dass sie dort ein Kadaver oder sonst etwas Fressbares gefunden haben.
Nachdem ich etwas enttäuscht akzeptieren musste, dass die Trappensuche wohl erfolglos bleiben wird und auch unbrauchbare Flimmerlichtaufnahmen von Wiesenweihen kaum als Trostpreis gelten konnten, hielt ich auf einer leicht erhöhten Kuppe Ausschau, ob sich auf der weiteren Strecke eine Gelegenheit bietet, das Auto auf der schmalen Schotterpiste wenden zu können.
Dieser Halt hat einmal mehr bestätigt, dass es oft besser ist, an einem Ort zu warten, als suchend durch die Landschaft zu kurven.
In einer Entfernung von ca. einem Kilometer liess sich im Fernglas ein grösserer Pulk kreisender Geier erkennen. Damit war klar, dass die Rückfahrt noch warten musste. Da wollte ich hin, das sah sehr interessant und vielversprechend aus. Geier an einem Kadaver, das wäre doch noch das Tüpfelchen auf dem i. Vorsichtig und ohne Hast - das liess ja die Strasse ohnehin nicht zu - fuhr ich weiter. Zwischendurch hielt ich mal an, um zu prüfen, ob unter den kreisenden Gänsegeiern auch Mönchsgeier zu entdecken waren. Ich meinte mind. einer wäre dabei.
Noch vielleicht hundert Meter und dann sollte ich mehr sehen. Im Schritttempo kam ich dem Geierkarrusell immer näher, die dichte Vegation und einzelne Büsche auf der Böschung der rechten Strassenseite verschafften unserem Auto etwas Deckung. Kurz darauf stoppte uns ein eisernes Tor. Und das, was wir vielleicht fünfzig Meter weiter hinten zu sehen bekamen, war einfach absolut umwerfend. Mehrere Dutzend Gänsegeier am Boden oder auf einem grösseren Strauch (vermutlich Kermeseiche) sitzend. Eine Ansammlung der Superlative und mit dabei mehrere Mönchsgeier. Der durch die offenen Autofenster eindringende Duft machte uns sofort klar, warum sich an diesem Ort so viele Geier versammelt hatten. Das Tor war der Eingang zu einer grösseren, von unserem Standort nicht einsehbaren Kehrichtdeponie.
Meine Fotoposition war alles andere als ideal, die nahe Vegetation verdeckte vor allem die etwas abseits sitzenden Mönchsgeier. Kurz innehalten und überlegen. Soll ich es wagen, das Auto noch etwas besser zu positionieren? Mach jetzt ja keinen Fehler, ging mir durch den Kopf! Mach erst mal Fotos, auch wenn dies nur aus einer unmöglichen Position, eingeklemmt zwischen den Vordersitzen mit verdrehtem Oberkörper und zittrigen Armen möglich war. Eine Kontrolle der ersten Serie auf dem Display fiel dann zwar positiv aus, könnte aber doch noch besser sein. Also nahm ich volles Risiko, startete den Motor, liess eine Minute verstreichen, um dann in Zeitlupe den Wagen einen Meter rückwärts zu bewegen. Motor abstellen, tief durchatmen und warten ob die Geier eine Reaktion zeigen würden. Einer kleineren und dann auch noch einer grösseren Gänsegeiergruppe schien mein Manöver nicht besonders gefallen zu haben. Sie flogen auf und mischten sich unter die über der Kehrichtdeponie kreisenden Vögel. Das wichtigste, die Mönchsgeier blieben sitzen. So viel hat die ganze Übung dann doch nicht gebracht, aber der Kopf der Mönchsgeier war nun besser freigestellt.
Der Nationalpark Monfragüe ist ein Hotspot für Geiersichtungen. Die Chancen, nebst Gänsegeiern auch Mönchs- und Schmutzgeier beobachten zu können, sind hier top. Allerdings muss Wetter, Timing und Geduld stimmen. Eine Portion Glück gehört wie immer auch dazu.
Meine Hoffnung und Erwartung Mönchsgeier fotografieren zu können, war schon bei der Reiseplanung gross. Bei all meinen Exkursionen im Berner Oberland habe ich immer Gänsegeier beobachten können. Die am Abend aus dem gleichen Gebiet gemeldeten Mönchsgeier habe ich aber immer verpasst. Diese Lücke wollte ich nun beim Besuch des Monfragüe NP schliessen. Ich wurde nicht enttäuscht. Mit einer Flügelspannweite von bis zu drei Metern ist der Mönchsgeier nebst dem Bartgeier der grösste Geier Europas. Zum Teil überflogen uns Mönchs- wie auch Gänsegeier so nah über unseren Köpfen, dass ich gezwungen war, die Brennweite meines Telezooms zu verringern. Solch ein Fotoshooting hatte ich mir insgeheim gewünscht, aber sicher nicht erwarten dürfen. Einzig die Schmutzgeier zeigten sich etwas Medienscheu! :-)
Die vielen anwesenden Gänsegeier mussten zuerst etwas zurückstehen; mein Fokus lag bei der für mich neuen Art, den Mönchsgeiern. Logisch, dass ich dann meine Aufmerksamkeit auch diesen Geiern widmete. Umso eifriger, je mehr ich verschiedene Horstplätze entdeckte, die eine Vielzahl an tollen Beobachtungen und Aufnahmen ermöglichten.
Die von uns bereisten Gebiete in Spanien präsentierten sich fast ausnahmlos in einem nicht erwarteten grünen Kleid. Die Niederschläge mussten in den vergangenen Monaten sehr ausgiebig gewesen sein. Die Flüsse und Bäche führten viel Wasser, die Stauseen und Lagunen ebenso. Auch der Rio Lobos führte viel Wasser, so dass ein Erkunden der Schlucht offenbar nur bis zu einem gewissen Punkt möglich war. Also haben wir uns für eine kurze Wanderung bachabwärts in Richtung des Dorfes Ucero entschieden.
Erste Sichtung von kreischenden Blauelstern.. vergebliche Versuche diese attraktiven Vögeln auf die Speicherkarte zu bekommen. Dann ein Aufstieg zum Castillo de Ucero.. Rufende Steinsperlinge nehmen sofort meine Aufmerksamkeit in Beschlag.. Resultat: Eine einzige schlechte Belegaufnahme..
Es folgte der Abstieg und ein Mittagshalt in einem Gartenrestaurant, etwas erhöht über dem Rio Lobos liegend, löscht den Durst und bringt die Sichtung eines Eisvogels.
Auf dem Rückweg wollte ich nochmals mein Glück bei den Blauelstern versuchen. Sie waren noch anwesend, also setzte ich mich in den Schatten der über mir steil aufragenden Felswand und wartete. Die Elstern schienen mich zwar nicht als Gefahr wahrzunehmen, hielten aber Abstand, wechselten jedesmal kurzzeitig den Standort, kaum hatte ich vorsichtig nach der Kamera gegriffen. Okay, da werden sich auf der Reise sicher noch bessere Gelegenheiten ergeben.
Vielleicht war es dann genau meine Einsicht, die eine der Blauelstern bewog, die Felswand anzufliegen um dort nach etwas Fressbarem zu suchen. Ein Griff zum Fernglas.. Wow, was für ein Bild! Eine Blauelster auf grau-blau-weissem Fels inmitten einer Vielzahl an gelb leuchtenden Flechten! Azurblau und Sonnengelb! Eine wunderschöne Kombination von zwei Komplementärfarben. Ein Kontrollblick auf das Display? Der Vogel hatte mir ein paar vielversprechende Aufnahmen zugestanden.
Eigentlich wollte ich nach diesem Erfolg ebenfalls Richtung Campingplatz aufbrechen, Susanne hatte sich schon vorher auf den Weg gemacht..
Da? Wo denn? Da! Das waren doch Steinsperlinge deren Stimme ich aus der Felswand zu vernehmen glaubte. Mit dem Fernglas suchte ich die diese minutiös ab. Nach kurzer Zeit wollte ich die Suche wegen zunehmend schmerzendem Nacken aufgeben. Ein in die Wand einfliegender Gänsegeier und drei weitere die sich um den besten Ruheplatz stritten, hielt mich davon aber ab.
Da, was war das denn dort? Ein paar Meter rechts, auf einem grasbewachsenen Felsband schaute ein Gänsegeier auf mich herab. Zu sehen war nur der Kopf. Ein Jungvogel? Nein, die Schnabelfarbe liess auf einen brütenden (?) Altvogel schliessen. Das wollte ich mir näher anschauen. Ich schaute mich um. Auf dem links von der Felswand liegenden Hang könnte ich mich vielleicht etwas höher positionieren und hätte damit einen besseren Ueberblick. Also verschob ich mich dorthin. In der nächsten halben Stunde füllte sich die Speicherkarte. Fotoziel: Ein Gänsegeier war mit der Fütterung eines Jungvogels beschäftigt. Und ich hatte besten Einblick auf die Szene. Hammer, besser geht wohl kaum!
Minutenlang hat sich der Haubentaucher mit dieser Trüsche (Fischart) abgemüht. Bringt er sie runter oder nicht? Gespannt habe ich die Szene mit der Kamera verfolgt und mehrmals auf den Auslöseknopf gedrückt. Nähere Angaben zu der Fischart findet sich unter dem angehängten Link.
Endlich..! Endlich habe ich den seltenen Wintergast in ansprechender Qualität auf die Speicherkarte bekommen. Was bin ich dem Vogel bisher nur hinterher gerannt. Von der Seeallmend zum Bonstettenpark, vom Bonstettenpark bis zum Deltapark und dann wieder zurück. Erfolgreich war jeweils nur der Schrittzähler auf meinem iPhone, die Fotopirsch blieb erfolglos.
Auf dem Turm im Gwattlischenmoos war heute nicht viel los, also entschloss ich mich, bei der Schiffländte im Deltapark auf gut Glück auf den Eistaucher zu warten. Eine halbe Stunde verging, auf dem See zeigte sich kein Eistaucher. Warten.. See absuchen.. warten. Ich wusste der Vogel war noch gemeldet worden, irgendwann muss er doch plötzlich auftauchen. Und dem war dann auch so. Allerdings war die Sichtungsdistanz noch wesentlich grösser als meine Hoffnung, dass er sich in Richtung Deltapark verschieben würde. Der Vogel hat mir aber den Gefallen getan! 😅
Ob Blaukehlchen.., Schwarzkehlchen.., Rohrammern.. Mandarinenten oder durchziehende Schwarzmilane.., es ist immer etwas los an der Gürbe. Die Attraktion des Tages war dann aber dieser kleine Flitzer, etwas ungewohnt mit nassem "flockigem" Fell. Nass, weil das Hermelin tatsächlich ohne zu zögern die Gürbe durchschwommen hat.
Die Schwarzkehlchen an der Gürbe mussten - eigentlich unverdient - den Blaukehlchen den Vorrang lassen. Bezüglich Attraktivität muss sich das Schwarzkehlchen aber nicht verstecken! Wer sich dann noch so schön präsentiert, wie dieses Weibchen auf dem Ast einer Erle, hat es verdient gross abgebildet zu werden!
Blauaugenmaki.. Blaufuchs.. Blaufusstölpel.. Bläulinge.. Blauwal.. Blaumeise.., der Tiere und Pflanzen mit Blau im Namen gibt es unzählige... Blaukehlchen..? Bingo, gesucht ist das Blaukehlchen, ein Singvogel aus der Familie der Fliegenschnäpper.
In der Hoffnung, vielleicht zum ersten Mal, oder andere zum x-ten Mal ein Blaukehlchen zu sehen, ist der Gürbelauf im Belpmoos in diesen Tagen wieder zum Treffpunkt von Ornithologen und Ornithologinnen, Fotografen und Fotografinnen avanciert.
Die täglichen Meldungen auf Ornitho von Beobachtungen dieses attraktiven Vögelchens hat auch mich nicht ruhen lassen. Gedacht, getan.
Die Suche gestaltet sich jeweils nicht ganz einfach. Warten.. Beobachten..Warten.. Ein gutes Dutzend Augen sehen mehr als nur zwei. Geduld ist gefragt und letztlich wird sie am späteren Nachmittag doch noch belohnt! Die Bilder sprechen für sich.
Grosses Kino! Mein Dank geht an die MitbeobachterInnen, hat Spass gemacht!
Tipp: Die Bilder sind auf die Wiedergabe auf Tablets abgestimmt.
März, Monat der Spechte. Während der Buntspecht mit Trommeln sein Revier markiert, fällt der Grünspecht mehr durch seinen auffälligen "Gesang" auf. Der Grünspecht gehört wie der Grauspecht zu den Erdspechten. Beide Arten suchen ihre Nahrung primär am Boden, wo sie u. a. nach Ameisen suchen.
Die Rostgans, ein Vogel der Steppen Asiens ist in Europa nicht vorbehaltlos willkommen. Die Art fühlt sich offensichtlich aber auch in unseren Lebensräumen wohl, nimmt der Bestand des Fremdlings doch stetig zu. Ein attraktives Photosujet ist sie aber allemal.
Brütende Kiebitze in Thun..? Das war einmal! 1972, also vor ca. 50 Jahren brütete der Kiebitz noch auf der Thuner Allmend und 1980 konnte ich täglich zwei Kiebitzpaare auf den Feldern zwischen Lüssliweg und Pfandernstrasse mit Jungen beobachten. Ein ganz besonderes Erlebnis.
Mittlerweile gilt der Kiebitz in der Schweiz schon lange als stark gefährdet und die Thuner Kiebitze sind leider nie mehr zurückgekehrt.
Erinnerungen.. Burgenland Oesterreich 1959 - Neusiedlersee - Grosstrappe - Ziesel - und andere Highlights mehr. Bei unseren Fahrten über Land waren Gänse in den Dörfern des Burgenlandes noch allgegenwärtig. Natürlich waren es primär die weissen Hausgänse, allesamt Nachkommen der domestizierten Graugans Anser anser. Aber ich wollte auch wilde Graugänse sehen! Mit Stolz konnte ich dann auch einen weiteren farbigen Punkt in der Artenliste meines Feldführers "Die Vögel Europas" von Roger Peterson machen.
In der Schweiz beschränken sich die aktuellen Brutgebiete der Graugans auf die Seen des Mittellandes, vom Neuenburgersee bis zum Zürichsee, einschliesslich des Vierwaldstättersees. Wer mal Graugänse sehen möchte, wird im Naturschutzgebiet des Fanels kaum ohne erfolgreiche Beobachtung nach Hause fahren müssen.
Die Fotosession von gestern wird mir im Gedächtnis haften bleiben. Die schöne Eistaucherfoto von Martin Wettstein auf Ornitho hat mich nach meinen bisherigen Misserfolgen motiviert, dem seltenen Vogel nochmals Zeit zu widmen.
Gedacht, getan. Nachdem ich vom Bonstettenpark aus den Vogel auf "Hoher See" vor dem Deltapark entdeckt hatte, galt es - wie schon mehrmals erlebt - mich möglichst schnell dorthin zu verschieben. Bus oder zu Fuss? Ich entschied mich für den Bus. Ob der Kerl noch da sein würde? Dem war dann auch so. Aber wie konnte es anders sein, auch von diesem Standort war der Vogel eigentlich zu weit entfernt um eine gute Aufnahme erwarten zu können. Was nun? Soll ich bleiben und hoffen, dass ihn seine Tauchgänge Richtung Deltapark verleiten würden?
Nach einer Viertelstunde entschloss ich mich, den Standort näher an das Gwattlischenmoos hin zu verlegen. Der äusserste Bootssteg böte vielleicht die beste Möglichkeit näher an den Vogel heranzukommen. Wie sich zeigen sollte war das für eine kurze Zeit keine schlechte Idee, die erste Fotoserie kam so in den Kasten. Auf dem Display musste ich dann leider feststellen, dass die Anzahl geschossener Bilder in keinem Verhältnis zu deren Qualität stand.. Einfach zu weit weg! 😅
Okay, mal sehen, was der Computer zu dieser Fotoausbeute meinen wird. Also Übung abbrechen und Kamera einpacken.
Dann doch noch ein allerletzter Blick mit dem Fernglas?! Dies hätte ich wohl besser sein lassen. Mit grossen Augen schaute ich der mir aus der Hand ins Wasser gefallenen Brille nach, wie sie in schaukelndem Sinkflug - logisch ohne Brille - für mich nicht mehr erkennbar, auf den Seeboden sank. So ein Sch....!
Eine Stunde später war ich, zusammen mit Freund Hämpu, wieder vor Ort. Ausgerüstet mit Obstpflücker, Auszugsstange für die Fensterreinigung, Gartenrechen und einer Rolle Scotchband hofften wir, die Brille vom Seeboden wieder auf meine Nase hissen zu können. 😆
Valentin, ein sympathischer Jungfischer hatte genau am Ort meines Brillendebakels seine Angel ausgeworfen. Hilfsbereit half er bei der Ortung der Brille entscheidend mit.
Ohne Brille konnte ich diese auf dem Seegrund nicht orten, also musste sich Hämpu auf dem Steg liegend der Brillenbergung widmen. Der erste Versuch scheiterte an der zu kurzen Bastelei aus Fensterreinigungsstange und Gartenrechen. Auf den letzten möglichen Zentimeter erweitert, erreichte Hämpu dann doch den Seegrund, vom Steg bis auf den Grund waren ca. 4 Meter zu überwinden!
Valentin gab Hämpu Anweisungen wie er den Gartenrechen verschieben musste. Es brauchte Geduld und Glück bis Hämpu die Brille tatsächlich aufgabeln, langsam hochziehen und letztlich in den Feumer von Valentin kippen konnte… Wenn mir vorher die Brille aus der Hand gefallen war, so war es nun der viel zitierte Stein der Erleichterung der zu Boden fiel! 👍
Als sich der Eistaucher nach dieser Episode nochmals überraschend nah des Bootssteges zeigte, konnte ich nicht anders, als nochmals zur Kamera zu greifen. Die Aufnahme unten ist aus dieser Serie. 😁
Nein, die Krickenten machen keine Thalassotherapie, sie suchen im Schlick nur nach Nahrung. Logisch, dass nach dem Schlammbad das Gefieder wieder gereinigt werden muss. Zuerst wird ausgiebig gebadet, geduscht, gespritzt, bis hin zur Eskimorolle mit Bauch gegen oben. 😆 Ich habe dem Treiben amüsiert zugeschaut und zwischendurch auf den Auslöseknopf gedrückt.
Gut getarnt und regungslos auf einem Bein balancierend nimmt diese Bekassine ein Nückerchen, während einige Artgenossen im Schlick nach Weichtieren stochern.
Singschwäne waren das primäre Ziel meines Ausflugs an den Bodensee. Was natürlich nicht heissen will, dass andere Arten keine Beachtung finden würden. Im Gegenteil, ein Trupp gegen hundert grosse Brachvögel ist nicht ein alltäglicher Anblick! Als Brutvogel ist in der Schweiz ausgestorben, als Art ist er vom Austerben bedroht.
Stichworte: Spartageskarte SBB - Fix nur auf den Tag genau gültig - Bodensee - Schlechtwetterprognose - Singschwäne - Schwanengesang?
Sechs Stunden Bahnfahrt hin und zurück? Will ich das? Mir geht der Spruch "Ohne Anstrengung keine Glücksgefühle!" durch den Kopf. Oder "Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur die falsche Kleidung..!"
Um es kurz vorweg zu nehmen, es hat sich gelohnt! Beide Sprüche haben ihre Gültigkeit unter Beweis gestellt.
Der Eistaucher im unteren Seebecken des Thunersees ist immer noch anwesend. Meine Versuche, von diesem seltenen Gast ein einigermassen akzeptables Belegfoto auf die Speicherkarte zu bekommen sind bisher alle gescheitert. Ich komme dem Kerl einfach nicht näher, seine Nahrungsgründe liegen nicht im Uferbereich. Vielleicht könnte ich ein Ruderboot mieten? Oder ein Pedalo wäre auch eine Möglichkeit, aber aktuell liegen die gut eingepackt beim Strandbad im Winterschlaf. Ich komme mir vor wie eine Henne der man Gänseeier unterlegt hat und nun hilflos am Ufer auf und ab rennt um die junge Gänseschar vor dem kalten Wasser zu warnen...😅 Nun gut, ich tramatisiere etwas, Spass muss sein! Wie schon so oft von mir zitiert, braucht es den glücklichen Zufall, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.
Die Aufnahme von heute ist mein bisher bestes Belegbild und Motivation es weiter zu versuchen. Vielleicht bastle ich mir mangels Papyrus ein Floss aus Schwemmholz...🤣
Beim Blick über die Hügel des Lovćen Nationalparks mit dem Nebelmeer über der Bucht von Kotor ist mir das Lied von Reinhard Mey aus dem Jahre 1974 in den Sinn gekommen. Ein paar Zeilen daraus scheinen mir passend zum Neujahrsbeginn zu sein.
Allen Besucherinnen und Besuchern meiner Website wünsche ich ein glückliches und sorgenfreies neues Jahr!
Über den Wolken
Muss die Freiheit wohl grenzenlos sein
Alle Aengste, alle Sorgen
Sagt man
Blieben darunter verborgen
Und dann
Würde was uns gross und wichtig erscheint
Plötzlich nichtig und klein
Die Moorente ist ein seltener Gast am Thunersee. Wie im Begleittext der Vogelwarte erwähnt, hat sich auch dieses adulte Männchen einer kleinen Gruppe von Reiherenten angeschlossen. Man muss tatsächlich gut aufpassen, dass man eine Moorente in dieser Gesellschaft nicht übersieht. In diesem Fall war es etwas einfacher, da ein Männchen im Prachtkleid dank den reinweissen Unterschwanzdecken doch auffällig gezeichnet ist.
Ein Silberreiher auf Zeitlupenjagd in einer kleinen Lagune nahe des Turms im Gwattlischenmoos. Die dunkle Umgebung des Schilfgürtels macht die Wasseroberfläche zum Spiegel und den Reiher zum Zwilling..
Seit ein paar Wochen hält mich ein Eistaucher im unteren Thuner Seebecken auf Trab. Auf mehreren Exkursionen habe ich den Vogel letztlich fast immer gesehen, aber nie nah genug um eine brauchbare Aufnahme dieses in der Schweiz raren Wintergastes machen zu können. Noch ist er anwesend, vielleicht klappt es doch noch einmal!? :-)
Der Eistaucher hat mich aber daran erinnert, dass ich schon immer mal die "Seetaucher Strecke" zwischen Romanshorn und Kreuzlingen besuchen wollte. Am 05. Dezember habe ich diese Pendenz endlich abgetragen. Spektiv und Stativ habe ich Zuhause gelassen, Ziel waren Aufnahmen eines anderen Seetauchers, dem Prachttaucher. Man muss Ziele haben; ob sie in Erfüllung gehen ist sekundär.
Die Art ist in geringer Zahl regelmässiger Wintergast auf dem Bodensee, speziell im Gebiet Uttwil bis Kesswil. Die auf Ornitho.ch gemeldeten Beobachtungen bestätigten die Anwesenheit mehrerer Prachttaucher. Das machte Lust, also los! Das bedeutete allerdings hin- und zurück sechs Stunden Bahnfahrt! Thun - Romanshorn, direkt und ohne umzusteigen, lässt sich aber gut ertragen.
Prachttaucher habe ich dann auch angetroffen, meistens wie erwartet weit auf dem See draussen, nur einer in grenzwertiger Aufnahmedistanz. Das Bild mit diesem Prachttaucher im Schlichtkleid ist als Belegbild aber durchaus brauchbar.